RAM-Batterie: Leistungsstark und wiederaufladbar
Wiederaufladbare Batterien bezeichnet man als RAM-Zellen. RAM steht für „rechargeable alkali manganese“ und ist nicht mit derselben Abkürzung für Computerarbeitsspeicher zu verwechseln. Wiederaufladbare Alkali-Mangan-Zellen benötigen spezielle Ladegeräte, um rund 20 Mal, bei leistungsstarken Modellen bis zu 100 Mal, wieder zur vollen Kapazität aufgeladen werden zu können.
RAM-Batterien werden bevorzugt im Niedrigstrombereich eingesetzt. Sie eignen sich beispielsweise für Uhren, Taschenrechner, Fernbedienungen, Hörgeräte oder kleine technische Geräte. Im Folgenden erfahren Sie mehr über Aufbau, Einsatz und Aufladung von RAM-Batterien.
Wiederaufladbare Alkali-Mangan-Zellen und Ladegeräte
Wiederaufladbare Alkali-Mangan-Zellen arbeiten mit einer Spannung von 1,5 Volt. Sie sind in verschiedenen genormten Baugrößen erhältlich, so dass sie in den meisten herkömmlichen Geräten verwendet werden können. Es gibt die Größenvarianten:
- Micro AAA
- Baby C
- Mignon AA
- Mono D
Passend zu den Größen und technischen Anforderungen der RAM-Batterien sind im Handel geeignete Ladegeräte erhältlich. Der Anbieter AccuCell gilt hierzulande als Marktführer im Bereich von RAM-Zellen und Ladegeräten. Häufig genutzt werden die Ladegeräte ALPHA200 für ein bis vier RAM-Batterien der Größen AAA bis D und ALPHA100 für ein bis vier AAA und AA RAM-Zellen. Mit den Geräten können auch NiMH und NiCd Akkus aufgeladen werden.

Neuartige und praktische Batterie-Systeme
Für Geräte mit geringem Stromverbrauch sind Akkus unpraktisch und zu teuer. Eine günstige und zugleich nachhaltige Alternative sind RAM-Batterien. Diese Alkali-Mangan-Batterien lassen sich mehrfach aufladen ohne dabei die Vorzüge eine Primärzelle einzubüßen. Diese Batterievariante wurde 1993 auf den Markt gebracht und ständig weiterentwickelt, so dass heute Varianten mit deutlich mehr Ladezyklen erhältlich sind. Die RAM-Batterien unterliegen hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Sie zeichnen sich durch eine auslaufgeschützte Bauweise aus und haben eine lange und zuverlässige Lebensdauer.
RAM-Batterie wiederaufladen
Leistungsstarke RAM-Zellen, die unter anderem im industriellen Bereich und in der Fahrzeugtechnik zum Einsatz kommen, können nach Angaben der Anbieter 50 bis 500 Mal aufgeladen werden. Die speziellen Ladegeräte nutzen einen konstanten Ladestrom, der stets für wenige Millisekunden unterbrochen wird. Auf diese Weise kann stromlos die Zellspannung gemessen werden. Wenn 1,73 Volt überschritten werden, schaltet sich der Ladestrom automatisch ab, bis die kritische Marke der Zellspannung wieder unterschritten ist.
Im Bereich der Niederstromanwendungen, wie zum Beispiel in Uhren oder Fernbedienungen, kommt die etwas langsamere Konstantspannungsmethode zum Einsatz. Für Hochstromanwendungen, wie Akku-Werkzeuge, Digitalkameras und Antriebe von Modellfahrzeugen, ist die Methode nicht geeignet. Herkömmliche Alkali-Mangan-Batterien können im Gegensatz zu RAM-Zellen nur maximal drei bis 10 Mal aufgeladen werden. Zudem besteht das geringe Risiko, dass sie beim späteren Gebrauch auslaufen.

Was ist bei der Nutzung und Aufladung von RAM-Zellen zu beachten?
RAM-Batterien dürfen nicht zu tief entladen werden, weil sie dadurch ihre Wiederaufladefähigkeit verlieren. Bis zu einer Entladeschlussspannung von 1,42 Volt je Zelle ist die volle Aufladefähigkeit gewahrt. Doch schon bei 1,32 Volt vermindert sich die Zahl der möglichen Ladezyklen. Unterschreiten RAM-Batterien diesen Wert können sie nur noch mit erheblich reduzierten Kapazität oder gar nicht mehr geladen werden.
Umweltfreundliche Herstellung und Nutzung
Wiederaufladbare RAM-Batterien tragen seit 2012 als einzige Batterien- und Akkuart das Umweltzeichen Blauer Engel. Durch die Wiederaufladbarkeit bleiben sie länger im Gebrauch. Zudem kann ein Teil ihrer Rohstoffe recycelt werden. Darüber hinaus sind die RAM-Zellen schadstoffarm in ihrer Zusammensetzung und Herstellung. Mit Nickel-Zink-Akkumulatoren hat seit 2011 allerdings ein Konkurrenzprodukt die Marktreife erreicht. Ein Vorteil von RAM-Zellen ist weiterhin, dass sie zu kompakten Akku-Packs zusammengestellt werden können. Ermöglicht wird dies durch eine Schutzschaltung mit SMD-Miniatur-Bauelementen. Mit Akku-Packs ergibt sich ein schneller und effizienter serieller Ladebetrieb.

Der Aufbau von RAM-Batterien
Bei einer RAM-Batterie ist der Pluspol im Unterschied zu herkömmlichen Zink-Kohl-Batterien elektrisch mit dem Außenmantel verbunden. Die innenliegende Kathode bildet ein gepresster Braunstein. Die Anode besteht aus einer Paste, die sich aus Kaliumhydroxid und Zink zusammensetzt. Sie ist in ionendurchlässiges Faserpapier gewickelt. Der elektrische Kontakt zur Bodenplatte wird mit einem Metallstift hergestellt. Ein Akku-Pack kann aus bis zu sechs Einzelzellen derselben Größe bestehen. RAM-Zellen sollten im geladenen Zustand sicher und trocken gelagert werden. Stark entladene sollten entsorgt und nicht wieder aufgeladen werden.
Die richtige Entsorgung
Wiederaufladbare Alkali-Mangan-Batterien können in Deutschland ebenso wie andere Batteriearten im Handel zurückgegeben werden. Dafür gibt es meistens Sammelbehälter. RAM-Zellen enthalten umweltschädliche aber teilweise recycelbare Stoffe. Daher dürfen sie nicht in andere Müllsammelbehälter gegeben werden.