ISO-Datei teilen: Dateigrößen-Limits clever umgehen
Große ISO-Dateien stellen Anwender oft vor Herausforderungen, etwa bei der Übertragung auf USB-Sticks mit älteren Dateisystemen oder bei der Archivierung auf Datenträgern mit begrenztem Speicherplatz. Das Splitten der ISO-Abbilder in kleinere Segmente ist dann eine gute Lösung, um Größenlimits zu umgehen. Verschiedene Werkzeuge und Methoden ermöglichen mit wenigen Klicks das Aufteilen und später auch das erneute Zusammenfügen von ISO-Images.
Warum eine ISO-Datei teilen bzw. splitten?
Eine ISO-Datei ist das exakte Abbild eines Laufwerks oder eines Datenträgers – etwa einer CD, einer DVD oder einer Blu-Ray-Disc. Sie enthält alle Ordner und das vollständige Dateisystem des ursprünglichen Mediums in einer einzigen, großen Datei. Problematisch wird das, wenn die ISO-Datei auf ein Speichermedium kopiert werden soll, das eine maximale Dateigröße vorgibt.
Ein weitverbreitetes Beispiel ist das FAT32-Dateisystem, das häufig auf USB-Sticks verwendet wird, aber keine Dateien verarbeiten kann, die größer als vier Gigabyte sind. Moderne Betriebssystem-Images oder umfangreiche Software- und Datenpakete überschreiten aber häufig diese 4-GB-Grenze. Ein weiterer typischer Anwendungsfall für das Splitten von ISO-Images ist die Verteilung auf mehrere optische Datenträger wie CDs oder DVDs. Auch hier ist das Aufteilen der Quelldatei unumgänglich, um die Kapazitätsgrenzen der einzelnen Rohlinge nicht zu sprengen.
WinRAR und Co.: Universelle Packprogramme als Allzweckwaffe
Eine der einfachsten Methoden zum Teilen von ISO-Dateien ist die Verwendung von bekannten Packprogrammen wie „WinRAR“ oder der kostenlosen Open-Source-Lösung „7-Zip“. Diese Werkzeuge sind primär für das Packen und Entpacken von Dateien bekannt, sie haben aber auch Funktionen zum Aufteilen beliebiger Dateien in mehrere Teile mit im Gepäck.
Der Prozess stellt auch Einsteiger vor keine hohen Hürden:
- Nach der Installation des Programms wird per Rechtsklick auf die ISO-Datei das Kontextmenü geöffnet.
- Dort wählt man eine Option wie „Zu einem Archiv hinzufügen…“
- Im sich öffnenden Dialogfenster können anschließend das Archivformat (z.B. .7z oder .zip) und die gewünschte „Volumengröße“ festgelegt werden. Hier lassen sich vordefinierte Größen (z.B. für eine DVD) auswählen oder eine benutzerdefinierte Größe in Megabyte (MB) oder Gigabyte (GB) festlegen.
- Nach dem Start des Splitting-Vorgangs erstellt das Programm mehrere nummerierte Archivdateien (z.B. „sicherung.001“, „sicherung.002“ usw.).
Um die geteilten Archive später wieder zu einer einzigen ISO-Datei zusammenzufügen, genügt es, die erste Teildatei (üblicherweise die mit der Endung „.001“) mit demselben Packprogramm zu öffnen und den Entpackvorgang zu starten. Die Software erkennt im Normalfall automatisch die zusammengehörigen Teilstücke und stellt die Originaldatei vollständig wieder her.

Alternative: Spezialisierte ISO-Software nutzen
Neben den universellen Packprogrammen gibt es auch spezialisierte Software, die gezielt für die Bearbeitung und Verwaltung von ISO-Images entwickelt wurde – zum Beispiel „PowerISO“ oder „UltraISO“. Diese Programme bieten oft eine direkte Funktion zum Splitten an. Der Vorteil liegt in der Regel in einer intuitiven Benutzeroberfläche, die gezielt auf die Bearbeitung von Image-Dateien zugeschnitten ist.
Üblicherweise findet sich die entsprechende Funktion unmittelbar in der Werkzeugleiste und ist dort mit einem Klick erreichbar. Zum Aufteilen können Anwender dann, ähnlich wie bei den Packprogrammen, eine feste Segmentgröße vorgeben, woraufhin die Software die Aufteilung der ISO-Datei entsprechend vornimmt.
Sonderfall: Windows-Installationsmedien auf USB-Sticks
Eine besondere Herausforderung stellen die ISO-Images von modernen Windows-Installationsmedien dar. Diese enthalten die Datei „install.wim“, die allein schon größer als vier Gigabyte ist. Für die Erstellung eines bootfähigen USB-Sticks im FAT32-Format, das von vielen Systemen für den Startvorgang benötigt wird, muss diese spezielle Datei dann zusätzlich aufgeteilt werden.
Hierfür stellt Microsoft selbst ein Kommandozeilen-Werkzeug namens „Deployment Image Servicing and Management“ (DISM) bereit. Damit lässt sich die „install.wim“ in mehrere kleinere „.swm“-Dateien zerlegen. Nach dem Splitten werden die aufgeteilten „.swm“-Dateien anstelle der ursprünglichen großen „install.wim“ in den „sources“-Ordner auf dem USB-Stick kopiert. Das Windows-Setup ist in der Lage, diese geteilten Dateien während des Installationsprozesses automatisch zu erkennen und zu verwenden.
Fazit
Das Aufteilen einer ISO-Datei ist eine gute Methode, um Limitierungen von Dateisystemen oder Speichermedien zu umgehen – und kein Hexenwerk. Für die meisten Anwendungszwecke bieten universelle Packprogramme wie WinRAR und 7-Zip eine flexible und leicht zugängliche Möglichkeit zum Splitten von ISO-Images. Wer häufiger mit Image-Dateien arbeitet, findet in spezieller ISO-Software eine besonders komfortable Lösung zum Aufteilen und späteren Zusammenfügen von ISO-Abbildern.